DER GROSSE SCHLICHTER
Würden Sie Ihre Kinder auch dann noch konfirmieren lassen, wenn sie damit der „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“ genüge tun? Das können Sie ruhig: Martin Bucer wusste, was er tat, als er die Grundlage der Konfirmation legte.
Denn: Die Konfirmation ist ein Kompromiss. Und wir können aus ihr lernen, was einen guten Schlichter ausmacht. Das muss Martin Bucer wohl gewesen sein. Sein Alltag bestand darin auszugleichen. Und ausgleichen musste er zwischen den großen Antagonisten seiner Zeit: den Katholiken und Protestanten. Aber auch zwischen verschiedenen protestantischen Strömungen wie Lutheranern, Spiritualisten, Täufern. 1539 rief ihn Landgraf Philipp I. ins Schloss Ziegenhain, denn es gab Streit: Auf der einen Seite radikale Täufer, die die Kindertaufe ablehnten und stattdessen ein aktives Ja des erwachsenen Menschen zum Glauben einforderten. Auf der anderen Reformatoren wie Luther, der stattdessen eine Unterweisung in die Grundlagen des Glaubens anstrebte. Bucers Kirchenzuchtordnung ist der geniale Ausgleich beider Seiten, in dem sie das rituelle Ja mit dem Unterricht verknüpft. Die Konfirmation war geboren.
Wann, wenn nicht jetzt, sind die Fähigkeiten eines ausgleichenden Vermittlers wieder gefragt? In Ziegenhain können Sie vom Besten lernen.
TIPPS FÜR IHREN STREIFZUG:
Schwalmstadt-Konfirmationsstadt
Katechismuspfad (Pilgerpfad rund um Ziegenhain)